Was ist am Thema Gerechtigkeit anscheulich? Die Zukunft wird Verteilungs- und Machtkonflikte zeitigen, offener und brutaler ausgetragen als der verwöhnten heutigen Generation vorstellbar. Der lange Nachkriegsfrieden, ohnehin stets brüchig, zerfällt zu Staub. Die Gesellschaft vergreist. Die Ansprüche wachsen ins Unerfüllbare. Die Orientierungslosigkeit schwächt die Vitalität. Auf den Schlachtfeldern der Zukunft stehen bereit zum Kampf: Jung gegen Alt, Arm gegen Reich, Ungebildete gegen Gebildete, Faule gegen Fleissige, Regelbrecher gegen Regeltreue, Arbeitslose und Unterbeschäftigte gegen fest Angestellte und Beamte, Verschwender gegen Sparsame, Einheimische gegen Einwanderer, Fanatiker gegen Tolerante, u.s.w., zu schweigen von den internationalen Konflikten, die entlang ähnlicher Thematik ablaufen werden. Worum geht es? Um die gute alte Beute seit Steinzeiten: Macht, Territorium, Ressourcen, Weiber, wobei das Eine aus dem Anderen folgt. Wir aber, ist doch klar, sind keine Steinzeitler, sondern zivilisiert. Zivilisation bedarf auf Dauer der Einhaltung dieser Spielregel: Die Beute wird „gerecht“ verteilt. Wird uns das auch in Zukunft gelingen, wenigstens ansatzweise? Wird das überhaupt möglich sein und wenn ja, „unsere“